Unter dem Begriff „Hängehöhle“ hätte ich mir bis vor kurzem gar nichts – allerhöchstens Beunruhigendes vorstellen können. So war das, bis wir vor einigen Wochen mit guten Freunden, deren Jüngster im gleichen Alter ist wie unserer, auf der Eröffnungsfeier eines neuen Kindergartens waren. Nicht nur haben Linus und ich seitdem total Lust darauf, das Kinderzimmer neu zu streichen (eine Zebra-Wand hat es ihm angetan), er hat dort auch einen Ort entdeckt, den er gar nicht mehr verlassen wollte. Ich hätte ihn auf dem Piratenschiff-Spielplatz vermutet, vielleicht noch in der Lego-Ecke oder im Sandkasten. Die meiste Zeit jedoch verbrachte unser 4-jähriger in einer sogenannten Hängehöhle, einem „Cacoon Bonsai“*, wie ich später herausfinden konnte.

Wie der Name beinahe schon verrät, hing das wunderliche Gebilde im Garten von einem alten Apfelbaum. Ein wenig erinnerte es an eine Kreuzung aus einem Kokon und einem hängenden Tipi. Immer, wenn wir im Gespräch mit den anderen nicht auf die Kleinen geachtet hatten, ging die Suche los. Und fast jedes Mal fanden wir unseren Sohn in der Hängehöhle. Einmal hat er seinem Freund etwas „vorgelesen“ (Linus kann die meisten seiner Bücher, die wir dabei hatten, auswendig), ein anderes Mal hat er ganz verträumt das bunte Treiben um ihn herum beobachtet und einmal fand ich ihn mit etwa fünf vom Buffet entführten Muffins in einem Kissenberg wieder. Begeistert hat mich, dass sich Linus viel mehr als sonst alleine beschäftigen konnte. Normalerweise hören wir alle paar Minuten etwas von ihm, ob ihm nun langweilig ist, er Durst hat oder uns nur etwas zeigen will. An dem Nachmittag bekamen wir es schon beinahe mit der Angst zu tun – auf eine gute Art und Weise – weil wir wiederholt nach ihm schauen mussten. Diese Art von Stille waren wir nicht gewöhnt.

Meiner Frau war dasselbe aufgefallen. Positiv aufgefallen. Am nächsten Tag im Büro bekam ich ganz dezent eine E-Mail von ihr mit dem Link zu einer dieser Hängehöhlen. Darüber, dass wir für Linus eine kaufen wollten, gab es auch bei mir gar keinen Zweifel mehr.

Für den Cacoon haben wir uns nicht nur entschieden, weil er in allen Erfahrungsberichten und Tests gut abschnitt, sondern weil wir ihn schlicht und ergreifend schon einmal „in Aktion“ erlebt hatten und uns das Material sehr wertig vorkam. Wir haben ihn im Internet bestellt, weil wir ja schon genau wussten, was wir wollten und er da gute 50 Euro günstiger war als im Geschäft. Er besteht, das lehrte uns der „Beipackzettel“ aus wasserdichtem, wetterfestem Segeltuch. Wir wissen, dass das Tuch keine UV-Strahlen durchlässt, ob die Höhle allerdings nach einigen Jahren im Einsatz immer noch farbecht ist, weiß ich nicht. Dazu konnte ich auch in den Weiten des Internets nichts finden. Das zeigt dann wohl die Zeit. Von der scheine ich übrigens in letzter Zeit mehr zu haben! Vielleicht liegt es daran, dass der „Kindergarten-Cacoon-Effekt“ keine einmalige Sache war, sondern Linus sich auch in seinem eigenen Exemplar pudelwohl fühlt und zeitweise stundenlang nicht auftaucht.

Zwar ist unser Cacoon für Kinder gemacht, hält aber wohl 150 Kilogramm Lebendgewicht aus. Meine Frau hat sich auch schon öfter zu Linus gesellt und ihm etwas vorgelesen. Trotzdem habe ich schon das perfekte Geburtstagsgeschenk für sie: es gibt eine Doppel-Version der Hängehöhle für Erwachsene!

Eine Hängehöhle(Link zu Amazon mit weiteren Informationen und Kaufmöglichkeit*)